Die Art Pfefferminze/Mentha piperita gehört zur Gattung der Minzen/Mentha innerhalb der Familie Lippenblütler/Lamiaceae.
Es gibt eine große Zahl von Minzen, die auch in Mitteleuropa wild wachsend vorkommen und teilweise schwer zu differenzieren sind.
Die Art Pfefferminze ist aus einer Kreuzung, wahrscheinlich zufällig, aus Wasserminze/Mentha aquatica und ähriger Minze/Mentha spicata entstanden, die ihrerseits wieder ein Hybrid ist.
Der Stammbaum der Pfefferminze ist also nicht ganz leicht zu überblicken. Der Umstand, dass sie ein Tripelbastard ist, hat jedenfalls zur Folge, dass sie nicht durch Samen, sondern nur mittels Ausläufern zu vermehren ist. Trotzdem gibt es verschiedene Sorten.
Beschreibung der Pflanze
Die Pfefferminze ist eine bis 90 cm hohe, krautige, aufrechte, wenig verzweigte Staude. Wie alle Lippenblütler besitzt sie einen vierkantigen Stängel, kreuzgegenständige Blätter und die typischen zygomorphen Lippenblüten.
Der Stängel ist rötlich, violett
überlaufen und mehr oder weniger behaart. Die Blätter sind länglich
eiförmig bis lanzettlich und am Rand grob gezähnt. Die Nervatur ist
oft wie der Stängel violett überlaufen.
Die kleinen rosa bis lila gefärbten
nur gering zygomorphen Blüten stehen in endständigen Ähren.
Drogen und Galeniken
Die Pfefferminze wird vor allem als
Teedroge, oder als ätherisches Öl angewandt.
Folium menthae piperitae
Aetheroleum menthae piperitae
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl
Lamiaceengerbstoffe
Flavonoide
Das ätherische Öl der Pfefferminze weist im Vergleich zu anderen Minzen einen höheren Menthol und geringeren Carvongehalt auf
Beschreibung der Droge
Die Blattdroge Folium menthae besteht aus Fragementen des grünen Blattes. Der Farbunterschied zwischen der Ober- und der Unterseite ist wenig deutlich. Die Blattnervatur ist deutlich sichtbar. Stängelfragment können enthalten sein.
Unter der Lupe sind als zahlreiche braune Punkte die, das ätherische Öl enthaltenden, Drüsenschuppen erkennbar.
In Geruch und Geschmack dominiert das typische Menthol, das außerdem ein kühlendes Gefühl vermittelt.
Als Träger des choleretischen Wirkprinzips werden vor allem Lamiaceengerbstoffe angesehen (Rosmarinsäure, Chlorogensäure, Kaffeesäure).
In Species sedativae I ÖAB/Beruhigender Tee ist Pfefferminze ebenfalls enthalten. Vermutlich in erster Linie als remedium corrigens. Allerdings kann ihr bei der Anwendung bei „nervösen Magen-Darm-Beschwerden“ durchaus auch adjuvante Wirkung zukommen.
Pfefferrminze ist im Österreichischen Arzneibuch des Jahres 1812 unter der Bezeichnung „Mentha Piperita. Officin.“ gelistet.
Als Galenik „Partes conservandae &
praeparata“ wird „Oleum destillata“ angegeben.
Als „Herba“ werden
Wasserminze/Mentha rubra
(aquatica) und krause Minze/
Mentha cripa geführt.
Die Pfefferminze ist sowohl als
Genussmittel, als auch als Bestandteil zahlreicher
Arzneiteemischungen in Gebrauch. Eine schädliche Wirkung wird auch
bei langem Konsum nicht beobachtet. Eine Verstärkung von Sodbrennen
ist aber möglich.
Oft wird bei der Verwendung als
Arzneitee angemerkt, man solle bei Gallenbeschwerden den Arzt fragen.
Diese Vorsichtsmaßnahme bezieht sich wohl auf die choleretische und
cholagoge Wirkung. Eine wissenschaftliche Grundlage für die Antwort
gibt es nicht. Somit kann man im Allgemeinen einen Behandlungsversuch
machen.