Die Gattun Thymus/Thymiane gehört zur Familie Lamiaceae/Lippenblüter.
Arzneilich verwendet werden die Arten Thymus vulgaris/echter Thymian, Thymus zygis/Joch-Thymian und Thymus serpylli/Quendel.
Beschreibung der Pflanze
Als Heilpflanze am besten untersucht und im Arzneibuch vorhanden ist Thymus vulgaris/echter Tyhmian, auf den sich die folgende Beschreibung bezieht.
Der echte Thymian ist ein ausdauernder verzweigter Halbstrauch (d.h. verholzt), der 10 bis 40 cm hoch wird.
Wie alle Lippenblüter hat er einen vierkantigen Stängel mit kreuzgegenständigen Blättern. Die Blätter sind sitzend (oder kurz gestielt) und schmal elliptisch. Die Oberseite ist graugrün gefärbt, die Unterseite filzig grauweiß behaart und der Rand nach unten eingerollt.
Abb.: Thymus vulgaris/echter Thymian. Eiförmig lanettliche, nach unten eingerollte Blätter mit grubige Vertiefungen hervorrufenden Drüsenschuppen. Dass der Stängel (im nicht verholzten Anteil) vierkantig ist, ist auf dem Bild zu erahnen, im Tasteindruck aber deutlich.
Die hellvioletten, rosa bis weißen Lippenblüten sitzen in Scheinquirlen. Die Nussfrüchte sind kugelförmig.
Abb.: Thymus vulgaris/echter Thymian. Fünfzähliger, zygomporphe Krone mit einer Ober- und einer Unterlippe. Die Oberlippe klein, wenig gelappt, zweizählig, die Unterlippe deutlich gelappt dreizählig. Wenige Millimeter große rosa (bis weiße) Blüten.Abb.: Thymus serpylli/Quendel. Im Toten Gebirge, in Scheinqirln stehende Blüten.Abb.: Thymus serpylli/Quendel. Die zygomorphen in Scheinqirlen stehenden Lippenblüten mit der kleinen gerade als zweiteilig erkennbaren Oberlippe und der deutlich dreiteiligen Unterlippe ähnelt sehr der Blüte von Thymus vulgaris/echter Thymian. Im Detail aber deutlich von Thymus vulgaris/echter Thymian zu unterscheiden sind die eiförmigen, borstig behaarten Blättchen, die bei Thymus serpylli/Quendel nicht nach unten eingerollt sind.
Thymus vulgaris/echter Thymian ist als Arzneipflanze weiter vertreten, als Thymus serpylli/Quendel. Es hätte einen gewissen Charme, den auch wild bei uns verbreiteten Quendel zu bevorzugen. Allerdings kommen bei diesem Sippen mit ganz unterschiedlichem Gehalt an Inhaltsstoffen vor, was wieder für Thymus vulgaris/echter Thymian als Azneipflanze spricht.
Drogen und Galeniken
Thymi herba: die ganzen, von den Stängeln abgerebelten getrockneten Blätter und Blüten von Thymus vulgaris/echtem Thymian. (Auch Thymus zygis kommt als Stammpflanze in Frage)
Thymi herba: Die lanzettlichen bis eiförmigen, ganzrandigen an den Rändern nach unten eingerollten Blätter sind an der Unterseite filzig behaart und weisen viele drüsige Vertiefungen auf. Sie sind im Allgemeinen deutlich unter 1 cm lang. In getrocknetem Zustand erinnern sie oberflächlich an kleine Nadeln.
Einige sehr kleine getrocknete Blüten
sind unter der Lupenvergrößerung zu erkennen. Jedoch aufgrund der
trocknungsbedingten Veränderungen auch unter der Lupe wenig
charakteristisch.
Der Geruch ist charakteristisch
aromatisch intensiv.
Der Geschmack ist ebenso charakteristisch nach Thymian. Wobei die Komponenten aromatisch (ätherisches Öl), bitter (Bitterstoffe) und zusammenziehend (Lamiaceengerbstoffe) unterscheidbar sind.
Abb.: Herba thymi/ThymiankrautAbb.: Herba Thymi/Thymiankraut. Blattoberseite, durch die nach unten eingerollten Blattränder besteht ein nadelartiger Eindruck. Die ätherisches Öl enthaltenden Drüsenschuppen rufen grübchenartige Vertiefungen in der Blattoberseite hervor.Abb.: Herba thymi/Thymiankraut. Blattunterseite mit eingerollten Blatträndern. Es entsteht ein nadelartiger Eindruck. Die Blattunterseite ist weißlich. Die filzige Behaarung ist nicht erkennbar.
Abb.: Herba serpylli/QuendelkrautAbb.: Herba serpylli/Quendelkraut. Blattoberseite. Die Blattränder sind nicht eingerollt. Es ist ein eher eiförmig-lanzettliches Blatt. die Drüsenschuppen sind erkennbar, aber nicht deutlich grübchenartig.
Abb.: Herba serpylli/Quendelkraut. Blattunterseite mit nicht wesentlich eingerollten Blatträndern. Das Blatt ist ei-lanzettlich.
Indikationen und Wirkmechanismen
Behandlung von Atemwegserkrankungen
(Bronchitis und Katarrhe der oberen Luftwege)
Expektorierende Wirkung: Steigert
die Zilienbewegung und induziert die Sekretion von Bronchialsekret.
Spasmolytische Wirkung
Antimikrobielle Wirkung
Information
Die Ordination ist am Montag, den 28.04.2025 geschlossen.